Charlemagne Prize Breakfast at the Munich Security Conference 2020
Image: MSC/Mathias Balk
Numerous heads of state and government, security policy actors and representatives of international and European institutions met again at the Munich Security Conference this year to discuss current security challenges and approaches. While in 2020 the conference referred to the topic “Westlessness”, European development was part of the main focus of debates - fueled by the current reform proposals that has been posed by the European Commission and the clear goal of a joint strategy to define Europe as an independent geopolitical actor.
In order to deepen the individual hurdles and future visions for Europe, the International Charlemagne Prize of Aachen organized a round table discussion on the current differences and developments within the European Union. In addition to former EU Commissioner Günther Öttinger and longtime EU parliamentarian Elmar Brok, the Vice President of the European Commission Margaritis Schinas was invited, who spoke of a "new era of transition" that would pave the way towards a greener Europe and an acceleration of digitization and social cohesion. Destinctively important would be the debate on the EU enlargement process and the necessity to involve neighboring countries in current developments, especially the countries of the Western Balkans and Turkey. Günther Öttinger warned against stagnation due to national leadership crises and macroeconomic weakness. Europe must take itself seriously and, as soon as possible, define a European path that guarantees a catch up in an international comparison, especially in the areas of development and digitization.
The statements were aligned with the research topics of the Research Fellows of the Charlemagne Prize Academy, who had also traveled to Munich to discuss their first investigations and suggestions for action. This focus could also be found in the individual statements of the conference participants, among them numerous Charlemagne Prize winners from previous years. In a speech, French President Emmanuel Macron underlined his vision for future Europe as follows:
“The Europe I am striving for is an independent, united and democratic Europe. In ten years I would like to see a Europe that has modernized itself and is able to act independently in the areas of technology, migration, defense, development, climate protection and relations with its own neighboring countries, Russia, Africa and the Middle East".
Every year, the MSC offers the opportunity for exchange, dialogue and negotiations at eye level, whereby the shift from the transatlantic understanding of common options for action to a core European debate was more than clearly addressed this year. Changes and innovative ideas for Europe's own positioning as an independent actor have rarely been in as much demand as today and illustrate the need to continuously promote European unity.
- German version -
Zur Münchner Sicherheitskonferenz trafen sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Staats- und Regierungschefs, sicherheitspolitische Akteure und Vertreter von internationalen und europäischen Institutionen, um aktuelle sicherheitspolitische Herausforderungen und Lösungsansätze zu diskutieren. Während sich die Konferenz in diesem Jahr auf das Thema „Westlessness“ (zu Deutsch „Westlosigkeit“) bezog, stand vor allem auch Europa im Mittelpunkt der Debatten - angefacht durch die aktuellen Reformvorstöße durch die Europäische Kommission und das klare Ziel sich durch eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik als unabhängiger geopolitischer Akteur zu definieren.
Um die einzelnen Hürden und Zukunftsvisionen für Europa zu vertiefen, organisierte die Stiftung Internationaler Karlspreis zu Aachen im Rahmenprogramm der MSC 2020 eine Diskussionsrunde zu den aktuellen Differenzen und Entwicklungen innerhalb der Europäischen Union. Neben dem ehemaligen EU Kommissar Günther Öttinger und dem langjährigen EU Parlamentarier Elmar Brok, war der Vize Präsident der Europäischen Kommission Margaritis Schinas geladen, welcher von einer „neuen Ära der Transition“ sprach, die den Weg zu einem grüneren Europa und zu einer Beschleunigung von Digitalisierung und sozialem Zusammenhalt auf den neuesten Stand zusteuern müsse. Dabei gelte es auch den EU-Erweiterungsprozess voranzutreiben und die Nachbarstaaten in die momentanen Entwicklungen miteinzubeziehen, insbesondere die Länder des westlichen Balkans und die Türkei. Günther Öttinger warnte dagegen vor Stagnation durch nationale Führungskrisen und makro-ökonomische Schwäche. Europa müsse sich selbst ernst nehmen und schnellstmöglich einen europäischen Weg definieren, der den Anschluss, insbesondere in den Bereichen Entwicklung und Digitalisierung, im internationalen Vergleich gewährleiste. Die Aussagen knüpften dabei an die Forschungsthemen der durch die im Herbst des vergangenen Jahres gegründeten Karlspreis Academy geförderten Stipendiaten an, die für die Diskussion ihrer ersten Untersuchungen und Handlungsvorschläge ebenfalls nach München gereist waren.
Diese Schwerpunktsetzung ließ sich gleichzeitig auch in den einzelnen Statements der Konferenzteilnehmer wiederfinden, unter denen sich zahlreiche Karlspreisträger der vergangenen Jahre befanden. So unterstrich der französische Präsident Emmanuel Macron in einer Rede seine Vision für das zukünftige Europa wie folgt: „Das Europa welches ich anstrebe, ist ein unabhängiges, geeintes und demokratisches Europa. In zehn Jahren möchte ich ein Europa sehen, welches sich selbst modernisiert hat und in der Lage ist, in den Bereichen Technologie, Migration, Verteidigung, Entwicklung, Klimaschutz und den Beziehungen zu den eigenen Nachbarstaaten, zu Russland, Afrika und dem Nahen Osten selbstständig zu handeln“.
Die MSC bietet jährlich die Möglichkeit für Austausch, Dialog und Verhandlungen auf Augenhöhe, wobei die Verschiebung vom transatlantischen Verständnis gemeinsamer Handlungsmöglichkeiten zu einer europäischen Kerndebatte in diesem Jahr mehr als deutlich angesprochen wurde. Veränderungen und innovative Ideen für die eigene Positionierung Europas als unabhängiger Akteur waren selten so gefragt wie heute und verdeutlichen die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Förderung Europäischer Einigkeit.
Images: MSC/Mathias Balk